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Gesundheitssystem in Spanien


Das Gesundheitssystem in Spanien


Versorgungsqualität

Die Qualität der Gesundheitsversorgung in Spanien ist sehr gut, insbesondere in den großen städtischen Ballungsgebieten. Es gibt auch einen privaten Gesundheitssektor, den schätzungsweise 15% der Bevölkerung  in Anspruch nehmen. Die spanische Regierung unterstützt diese Entwicklung durch Steuerabzüge für vom Arbeitgeber abgeschlossene private Gesundheitsversicherungen.

Alle Spanier haben das Recht auf freie Wahl des Grundversorgungsarztes. Meistens bekommt man auch innerhalb eines Tages einen Termin. Der Grundversorgungsarzt muss im Notfall auch Hausbesuche machen und ist zudem (außer im Bereich der Geburtshilfe und bei Optikern) für die Überweisung eines Patienten an einen Facharzt zuständig.

Die meisten Ärzte arbeiten im Team in Gemeinschaftspraxen in Ärztehäusern. Fachärztliche Behandlungen werden in der Regel an Spezialkliniken überwiesen, die entweder Teil eines Krankenhauses sind oder selbstständig arbeiten. In Spanien gibt es an die 800 Krankenhäuser. Fast zwei Drittel der Krankenhausbetten stehen in öffentlichen Krankenhäusern, in denen 80 % der gesamten Krankenhausversorgung geleistet werden. Privatkrankenhäuser sind eher kleiner. Gelegentlich schließen öffentliche Krankenhäuser auch mit privaten Einrichtungen Verträge über Spezialbehandlungen oder bei zu starkem Patientenandrang ab.


Alle öffentlichen Krankenhäuser verfügen über eine 24-Stunden-Notaufnahme. In jeder Verwaltungsregion gibt es mindestens ein großes öffentliches Krankenhaus, das mit modernster Technologie und qualifiziertem Personal ausgestattet ist.


Den Patienten werden keine Kosten für ärztliche oder Krankenhausdienste  in Rechnung gestellt. Sie müssen aber ca. 40 % der Kosten für außerhalb des Krankenhauses verschriebene Arzneimittel selbst tragen. Rentner und Arbeitslose sind bislang von dieser Zuzahlung befreit. Die spanische Regierung plant jedoch eine Zuzahlung in Höhe von 10 % für Rentner.


Bürger aus EU-Ländern erhalten gegen Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (EKVK) kostenlose medizinische Behandlung in Spanien. 

Apotheken heißen in Spanien "Farmacias". Sie sind an einem leuchtenden grünen Kreuz an der Frontseite oder im Schaufenster der Apotheke zu erkennen. In Apotheken bekommen Sie alle verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Arzneimittel. Allerdings sind viele Arzneimittel, für die Sie in Ihrem Land ein Rezept brauchen, in Spanien ohne Verschreibung erhältlich. Einige Medikamente gegen leichte Beschwerden finden Sie sogar im Supermarkt.


Nicht alle Apotheken sind rund um die Uhr geöffnet. Vielmehr wechseln sich die Apotheken mit ihren Öffnungszeiten ab. Eine Liste der örtlichen Apotheken, die außerhalb der regulären Geschäftszeiten geöffnet sind (farmacias de guardia), ist außen an den Apotheken selbst angeschlagen oder in den lokalen Tageszeitungen nachzulesen.



Da alle Zahnärzte privat sind, müssen Zahnarztbehandlungen normalerweise bezahlt werden. Die örtlichen gelben Seiten enthalten eine umfangreiche Liste mit Zahnärzten ("dentistas"). Sie finden einen Zahnarzt auch oft in den großen Supermärkten.

Das Wasserversorgungssystem in Spanien hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Das Leitungswasser in bebauten Gebieten kann somit relativ gefahrlos getrunken werden. Ungewohntes Wasser kann aber nach wie vor unbedeutende Magenverstimmungen verursachen. Wenn Sie deshalb Wasser in der Flasche ("agua mineral") vorziehen, sollten Sie wissen, dass "agua con gas" kohlensäurehaltiges, "agua sin gas" stilles, also kohlensäurefreies Wasser ist. In kleinen Dörfern kann das Wasser Quellwasser, also nicht Wasser aus der Hauptwasserleitung sein. Im Zweifelsfall einfach fragen.




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